Armin Hohenadler

Ironman/Ultraläufer

Transvulcania die Zweite der Sahara Sturm

Posted by armin on Mai 24th, 2012

Transvulcania die „Zweite“ im Sahara Sturm

 Nach 4 monatiger Laufpause, aufgrund einer Knie OP und mit lang andauerndem Muskelaufbautraining, bin ich endlich wieder im Rennen.

 Am 10. Mai reiste ich mit dem Deutschen „Salomon-Trailrunning-Team“ nach La Palma, um dort wie bereits vor einem Jahr beim „Transvulcania“ teilzunehmen. Hier wird nun auch die Skyrunning Serie ausgetragen und so waren viele der internationalen Cracks dabei. Für mich war es etwas wackelig, denn ich wusste ja nicht, wie sich das Knie unter Wettkampfbedingungen verhält.

 Das Hotel hier war wieder super schön und wir wurden dieses Jahr sehr entlastet, da wir am Freitag, direkt im Hotel die Wettkampfbesprechung hatten und auch hier die Startunterlagen bekamen.

 Raceday

Halb 5 ging der Wecker, eincremen, anziehen, noch letztes zusammenpacken und ab zum Frühstück! Abfahrt zum Start, am Leuchtturm. Hier war bereits die Hölle los, also rein in die Schlange und auf den Startschuss um 6 Uhr warten. Die Stimmung war super, AC/DC zum Start, der Countdown läuft!

Pünktlich geht’s los! Im Sprint, denn bereits nach paar hundert Metern beginnt bereits ein schmälerer Pfad, und so versucht natürlich Jeder, vorne weg zu laufen, um nicht in den Stau zu kommen. Ich komme gut voran, hinter mir bildet sich eine lange Lichterschlange, welche sich den Berg hochzieht. Der Puls pendelt sich ein, fühle mich gut, langsam kommt die Sonne und die wunderschöne Landschaft der Insel entpuppt sich. Der Wind bläst relativ stark und so ist kein Wölkchen am Himmel, die Temperatur steigt. Ich laufe lange mit Julia zusammen den Berg hoch, doch sie hat leider bereits jetzt schon bei Abwärtspassagen Schmerzen im Knie und so trennen sich unsere Wege, als es einige Hundert Höhenmeter runter zum Marathon Ziel geht. Ich fühle mich auch abwärts gut, aber kann noch nicht volles Tempo laufen. Gut verpflegt, geht’s wieder aufwärts, dem Vulcan Krater entgegen, der Ausblick ist echt der Hammer! Die Hitze wird immer stärker, der Sahara Sturm immer deutlicher! Zum Glück sind genügend Verpflegungen, wo ich immer wieder mit Wasser meinen glühenden Körper ab frische. Ich kann bereits in der Ferne die letzte Verpflegung am Vulkan Krater sehen, aber bis dahin schlängelt sich der Trail immer wieder rauf und runter den Krater entlang. Der Wind ist nun immer mehr abgeschattet und so steig die Hitze noch mehr. Ich erreiche die oberste Verpflegungsstelle! Das Eiswasser bringt mich wieder zum vollen Bewusstsein, gebe auch Eiswürfel in die Trinkflaschen und los geht’s! Es steht mir nun der Abstieg von 20 km und über 2000 Höhenmeter bevor. Die Hitze zermürbt mich und der Gedanke, dass es auf dem Teilstück nur eine Verpflegung gibt, macht mir Sorgen. Mir zieht es bereits jetzt den Stecker, bleibe immer wieder kurz stehen, ein kleiner Spritzer Eiswasser auf den Kopf und einen Schluck trinken. Nach langem Kampf mit mir, gegen die Hitze, erreiche ich ausgetrocknet die Verpflegung. Immer noch ca. 1000 Hm abwärts, die Muskeln schmerzen, von hier geht es immer wieder über Steinstufen runter. Auf halber Strecke kommt eine Bar, meine Rettung,  ich bin schon wieder trocken!!! Besorge mir Eis, Wasser und trinke etwas. Laufe weiter, sehe schon den Strand unten, langsam kommt er näher!! Irgendwann die letzten Stufen, ein kurzes Stück noch, Verpflegung erreicht, sitze mich auf einen Stuhl, Kopf nach vorne und lasse mich mit Eiswasser übergießen. Flaschen sind aufgefüllt und es geht auf das letzte Teilstück Richtung Ziel! Der erste Abschnitt Teer, dann noch ca. 300 Hm den Berg hoch, die Sonne glüht, die Steine und kein Wind. Ich sehe bereits die ersten Häuser der Stadt am Bergrand! Endlich oben! Kurz vor und ich biege auf die bald 1km nicht endend wollende Hauptdurchfahrtsstraße. Die Zuschauer jubeln, ich biege auf die Zielgerade ab, die letzten Meter!

Bin sehr froh, unter diesen heißen Bedingungen endlich angekommen zu sein. Erreiche wie im letzten Jahr den 4. Platz in meiner AK, aber in der Gesamtwertung liege ich weit zurück. Mein Knie hat gut durchgehalten, das war sehr wichtig, dass ich mich hier langsam wieder sicher fühle. Freue mich auf die Massage. Andrea Calmbach aus dem Salomon-Trailrunning- Team kommt gerade als 10. Frau rein, super!

In der Teamwertung erreichen wir Platz 3. Leider mussten 2 aus unserem Team vor dem Abstieg aufgeben, alle Anderen kamen gut durch!

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Salomon (Suunto, BMW), meinen weiteren Sponsoren Ultra Sports und Erdinger Alkoholfrei, aber besonders bei Reiner S. für die super Ausstattung und für die Teilnahme an dieses tolle Rennen bedanken.